Eine Plattform für Filmkritik. Wir sind im Kino gewesen – und schreiben über das, was uns begeistert, bewegt oder gestört hat. Gegründet wurde der Blog 2014 auf dem LICHTER Filmfest im Rahmen eines hFMA-Workshops. Betrieben wird er von Studierenden aus der Rhein-Main Region.

Genre
Das neue Evangelium

Das neue Evangelium

„Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen.“Dies ist die erste Bibelstelle, die in DAS NEUE EVANGELIUM von Milo Rau aus dem Off eingestreut wird. Der Film ist ein leidenschaftlich gewebter Flickenteppich aus Dokumentation, Spielfilm und vielen Zwischenräumen. Dass die süditalienische Stadt Matera zur Kulturhauptstadt Europas 2019 gewählt wurde, nahm man zum Anlass,... Weiterlesen
Quo Vadis, Aida?

Quo Vadis, Aida?

It is for a cinematic experience such as the one experienced in Quo Vadis, Aida? that cinema is still indispensable for humanity. Or at least, that the people in power to change things, become aware of the world’s atrocities without turning away their gaze. The powerful Bosnian film that debuted last fall at the Venice... Weiterlesen
Street Line

Street Line

Mehr als vier Millionen Menschen haben den nepalesischen Straßenjungen Sonu im vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm „Kleine Wölfe“ kennengelernt. Und weil Kindheit erst der Anfang des Lebens ist, stellte sich fast von allein die Frage, was aus dem Jungen und seinen Freunden aus dem „Rudel“ einmal werden würde. Regisseur Justin Peach erhielt im Laufe der Jahre so... Weiterlesen
The Trouble with Being Born

The Trouble with Being Born

Die Thematik der Androiden, humanoiden Robotern, ist seit langem fester Bestandteil von Literatur und Film und hat in The Trouble with Being Born den Weg aus der klassischen Science-Fiction in das Drama gewagt. Werke, die sich mit Androiden und künstlicher Intelligenz auseinandersetzen, entwerfen sonst eher eine Welt in einer dystopischen Zukunft, in der die künstlichen... Weiterlesen
Langweilige Engel & Rappende Nordlichter: Zwei Texte über zwei Filme des "OPEN FRAME AWARD"

Langweilige Engel & Rappende Nordlichter: Zwei Texte über zwei Filme des „OPEN FRAME AWARD“

[1] Langweilige Engel: „TRAILS OF ANGELS“ von Kristina Buožytė Das Leben eines Engels muss echt langweilig sein. Zumindest nach dem Virtual Reality-Film TRAILS OF ANGELS von Kristina Buožytė zu urteilen. Eine 30-minütige, meditative Reise durch himmlische Umgebungen, die von den impressionistischen, expressionistischen oder symbolistischen Gemälden des litauischen Kunstschaffenden M.K. Čiurlionis inspiriert sind, hätte es werden... Weiterlesen
Von Panzern fast umgefahren: Der VR-Film "Code of Freedom 1991" von Andrius Lekavicius

Von Panzern fast umgefahren: Der VR-Film „Code of Freedom 1991“ von Andrius Lekavicius

[1] Halb dabei, statt mittendrin. Alleine stehe ich in einem Hotelzimmer. Das Telefon klingelt, der Fernseher geht an. Ich packe meine Kamera, eine Videokassette und meinen Presseausweis ein. Wenige Minuten später befindet ich mich mitten in der blutigen Auseinandersetzung am 13. Januar 1991 in Vilnius, Litauen wieder. Menschen stehen in Gruppe und brüllen. Polizist*innen bedrohen... Weiterlesen
Golden, dicht und schwindelig: Der VR-Film "THE WETLAND" Ioana Mischie

Golden, dicht und schwindelig: Der VR-Film „THE WETLAND“ Ioana Mischie

Ich sitze in einem hölzernen Kahn, der friedlich auf einem Fluss treibt. Golden fällt das Sonnenlicht durch die Bäume und spiegelt sich auf der reinen, blauen Oberfläche. In der Luft tanzen Mücken und Staub. Auf einmal tritt ein Fremder neben mich – ein schwerer, rauer Mann – und zieht den Kahn ans Ufer. Ich bin... Weiterlesen
Durch den virtuellen Raum geschoben: "UNPARALLEL REALITY" von Dzmitry Sorkin

Durch den virtuellen Raum geschoben: „UNPARALLEL REALITY“ von Dzmitry Sorkin

Gerade noch im Museum Wiesbaden, jetzt in einem unbekannten Hausflur: Ich schaue mich um, gleichzeitig knallt die Haustür zu. Zu meiner linken Seite befindet sich eine Treppe, die nach oben führt, doch bevor ich diese erreiche, schiebt es mich in die entgegengesetzte Richtung. Entlang einer Kommode werde ich wie magisch von der Wohnungstür angezogen und... Weiterlesen
Alles dreht sich: Vier Erfahrungsberichte zu den Virtual Reality-Filmen des "open frame award"

Alles dreht sich: Vier Erfahrungsberichte zu den Virtual Reality-Filmen des „open frame award“

[1] Wie eine Fliege im Donaudelta Ein bisschen affig mutet es ja schon an: im Museum Wiesbaden sitzen Kleingrüppchen interessierter Festivalbesucher mit VR-Brillen und Kopfhörern ausgestattet und verrenken sich aufs Wildeste den Hals. Immerhin bieten die experimentellen Kurzfilmprojekte ganze 360° visueller Information – viel fürs Auge, oft etwas zu viel für den Gleichgewichtssinn, wie jedem... Weiterlesen
Houston, haben wir ein Problem? Die Kontroversen um den VR-Film "ROCKETMAN 360" von Milo Simulov

Houston, haben wir ein Problem? Die Kontroversen um den VR-Film „ROCKETMAN 360“ von Milo Simulov

[1] And I think it’s gonna be a long, long time…   ROCKETMAN 360 ist bei weitem kein perfekter Film. Kritik zu üben ist leicht: fehlendes handwerkliches Geschick, Bildfehler en masse, eine cheesy Story, abstinente schauspielerische Leistung und dennoch berührt er mich. Muss es denn immer Hochglanz Kunstkino sein? Haben empfundene Emotionen nicht auch einen ganz... Weiterlesen
Dem allwissenden Erzähler die Kamera weggenommen: "Bikini Moon" von Milčo Mančevski

Dem allwissenden Erzähler die Kamera weggenommen: „Bikini Moon“ von Milčo Mančevski

Bikini ist eine Kraft, das ist von Anfang an klar. Das Dokumentarfilmteam, welches sie begleitet, wird angeleitet von dem Regisseur Trevor (Will Janowitz). Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bikinis schweren Weg zurück in die Normalität festzuhalten, mit allem, was seiner Meinung nach dazugehört: Aufarbeitung der traumatischen Ereignisse während Bikinis Einsatz im Irak, ihre... Weiterlesen
FRANZ BIBERKOPF RELOADED: "SOLLERS POINT" von Matt Porterfield

FRANZ BIBERKOPF RELOADED: „SOLLERS POINT“ von Matt Porterfield

Für eine gute Geschichte ist ein Held vonnöten, der ein Ziel verfolgt. So die goldene Regel jeder Drehbuchklasse. Ein Protagonist, der ein Ziel im Blick hat, treibt eine Erzählung voran, macht sie lesenswert und spannend. Ausnahmen bestätigen so ein Gesetz schon mal, da wäre zum Beispiel Döblins „BERLIN ALEXANDERPLATZ„, dass in den Achtzigern von Rainer... Weiterlesen