Eine Plattform für Filmkritik. Wir sind im Kino gewesen – und schreiben über das, was uns begeistert, bewegt oder gestört hat. Gegründet wurde der Blog 2014 auf dem LICHTER Filmfest im Rahmen eines hFMA-Workshops. Betrieben wird er von Studierenden aus der Rhein-Main Region.

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Etwas Ungreifbares fassbar machen: der kollektive Abschlussbericht des Workshop der Kritik 2019

Etwas Ungreifbares fassbar machen: der kollektive Abschlussbericht des Workshop der Kritik 2019

Ein Festival voller Höhen und Tiefen. Große Gefühle und harte Enttäuschungen. Zwischen Kippen und Kaffee, Tanzfläche und Kinosaal. Filme, die mich berührt haben, Filmgespräche, die mich zu Weißglut gebracht haben. Und ein ganz wunderbarer Workshop. Ein Fest der Kulturen. Etwas Ungreifbares fassbar machen, das stand im Mittelpunkt. Themen die als selbstverständlich gelten, sind es vielleicht... Weiterlesen
GLEICHFÖRMIGKEIT, GEZEICHNET: "A DEMONSTRATION OF BRILLIANCE IN FOUR ACTS"  von Morten Tšinakov undLucija Mrzljak (Anarcho Shorts)

GLEICHFÖRMIGKEIT, GEZEICHNET: „A DEMONSTRATION OF BRILLIANCE IN FOUR ACTS“ von Morten Tšinakov undLucija Mrzljak (Anarcho Shorts)

[1] Der Ordnung zum Trotz In dieser Welt hat alles seinen Platz. Die Dinge stehen im rechten Winkel zueinander, Menschen kommen erwachsen zur Welt und werden auf ihre Nützlichkeit hin untersucht. Wenn der Strommast umzukippen droht, kommt ein Vogel geflogen, der sich zur Stabilisation auf die leichtere Seite setzt. In nahezu meditativen Wiederholungen lernen wir... Weiterlesen
Wenn das Männerblut spritzt:  Zwei Texte zu "WHY SO SIRIUS?" von Karel Šindelář (RHEINMAIN KURZFILMPREIS)

Wenn das Männerblut spritzt: Zwei Texte zu „WHY SO SIRIUS?“ von Karel Šindelář (RHEINMAIN KURZFILMPREIS)

[1]  Einfach mal die Regeln brechen Ein Ehepaar und eine junge Frau sind in ihren Autos in entgegengesetzter Richtung auf einer einsamen Landstraße unterwegs. Am Ende fährt keiner der Wagen mehr und zwei von den Menschen sind tot. „Was ist das für eine Straße?“ fragt sich auch die Ehefrau. Eine, auf der ganz klar ein Fluch... Weiterlesen
Irgendwas mit Löffeln: drei Texte zu "MOTEL STRUGURAȘ" von Mihai Nichiforeac (Rheinmain Kurzfilmpreis)

Irgendwas mit Löffeln: drei Texte zu „MOTEL STRUGURAȘ“ von Mihai Nichiforeac (Rheinmain Kurzfilmpreis)

[1]  Lirum, Larum, Löffelspiel Petrică stellt uns mit glänzenden Augen sein Zuhause vor. Er lebt in einem heruntergekommenen Motel in Moldawien. Die Geschichte seines Motels interessiert ihn kein bisschen, denn Geschichte liebt ihn genauso wenig wie er sie. Macht Sinn. Er genießt die Isolation zum Rest der Welt, schmilzt in der Sonne nach ganzen fünf Minuten... Weiterlesen
KATZEN HABEN DOCH NUR EIN LEBEN: VIER TEXTE ZU "TEOFRASTUS" von Sergei Kibus (Rheinmain Kurzfilmpreis)

KATZEN HABEN DOCH NUR EIN LEBEN: VIER TEXTE ZU „TEOFRASTUS“ von Sergei Kibus (Rheinmain Kurzfilmpreis)

[1]  Lost and Found Ein Lebewesen, das sein gewohntes Umfeld verlässt, um an einem fremden Ort zu leben. Nachdem der Kater von einer guten Seele aufgenommen und in ein neues, dörfliches Zuhause gebracht wird, scheint zunächst alles gut. Als seine neue Familie dann jedoch in eine größere Stadt ziehen muss und Teofrastus nach einem Sturz vom... Weiterlesen
Mensch, Tier, queer: Drei Beobachtungen zu "DEER BOY" von Katarzyna Gondek (Anarcho Shorts)

Mensch, Tier, queer: Drei Beobachtungen zu „DEER BOY“ von Katarzyna Gondek (Anarcho Shorts)

[1]  Der Mensch im Tier Zwei Höcker auf der Stirn des Säuglings. Deer Boy – Hirschknabe, oder aber: braver Junge? Zwei Gegensätze in einem Titel, in einem Haus. Mutter und Vater – sie liebevoll, er rigoros. Sie Chaos, er Ordnung, Es und Über-Ich, Dionysos und Apoll. Mechanisch kurbelt er den Fleischwolf, sie leckt den Teller sauber,... Weiterlesen
Langweilige Engel & Rappende Nordlichter: Zwei Texte über zwei Filme des "OPEN FRAME AWARD"

Langweilige Engel & Rappende Nordlichter: Zwei Texte über zwei Filme des „OPEN FRAME AWARD“

[1] Langweilige Engel: „TRAILS OF ANGELS“ von Kristina Buožytė Das Leben eines Engels muss echt langweilig sein. Zumindest nach dem Virtual Reality-Film TRAILS OF ANGELS von Kristina Buožytė zu urteilen. Eine 30-minütige, meditative Reise durch himmlische Umgebungen, die von den impressionistischen, expressionistischen oder symbolistischen Gemälden des litauischen Kunstschaffenden M.K. Čiurlionis inspiriert sind, hätte es werden... Weiterlesen
Von Panzern fast umgefahren: Der VR-Film "Code of Freedom 1991" von Andrius Lekavicius

Von Panzern fast umgefahren: Der VR-Film „Code of Freedom 1991“ von Andrius Lekavicius

[1] Halb dabei, statt mittendrin. Alleine stehe ich in einem Hotelzimmer. Das Telefon klingelt, der Fernseher geht an. Ich packe meine Kamera, eine Videokassette und meinen Presseausweis ein. Wenige Minuten später befindet ich mich mitten in der blutigen Auseinandersetzung am 13. Januar 1991 in Vilnius, Litauen wieder. Menschen stehen in Gruppe und brüllen. Polizist*innen bedrohen... Weiterlesen
Eine Reise in Pastell und Neon: "TAKE ME SOMEWHERE NICE" von Ena Sendijarević

Eine Reise in Pastell und Neon: „TAKE ME SOMEWHERE NICE“ von Ena Sendijarević

[1]  Ein surrealistisches Bosnien Stille, dann Techno. Die Vorhänge, die uns vor Augen geführt werden, werden sich nie öffnen. Es war auch nie eine Bühne da. Alma (Sara Luna Zorić) bereitet sich auf ihren Aufenthalt in Bosnien vor. Sie möchte ihren kranken Vater besuchen, einer von vielen unbekannten Menschen die ihr begegnen werden. Ena Sendijarevic‘ Debütfilm... Weiterlesen
Nach ihm die Sintflut: Vier außergewöhnliche  Texte zu "THE RIDDLE OF JAAN NIEMAND" von Kaur Kokk

Nach ihm die Sintflut: Vier außergewöhnliche Texte zu „THE RIDDLE OF JAAN NIEMAND“ von Kaur Kokk

[1]  Von einem Jan Kohlhaas An den Ufern der estländischen Küste strandet im achtzehnten Jahrhundert der vermeintliche Doktor Jaan Niemand, ein Mann mit Gedächtnisverlust, einer der warmherzigsten und zugleich entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. Kaur Kokk spinnt seine Geschichte, die zehn Jahre nach dem Großen Nordischen Krieg spielt, um diesen mysteriösen Jaan Niemand. Dabei besinnt er sich... Weiterlesen
Alles dreht sich: Vier Erfahrungsberichte zu den Virtual Reality-Filmen des "open frame award"

Alles dreht sich: Vier Erfahrungsberichte zu den Virtual Reality-Filmen des „open frame award“

[1] Wie eine Fliege im Donaudelta Ein bisschen affig mutet es ja schon an: im Museum Wiesbaden sitzen Kleingrüppchen interessierter Festivalbesucher mit VR-Brillen und Kopfhörern ausgestattet und verrenken sich aufs Wildeste den Hals. Immerhin bieten die experimentellen Kurzfilmprojekte ganze 360° visueller Information – viel fürs Auge, oft etwas zu viel für den Gleichgewichtssinn, wie jedem... Weiterlesen
Houston, haben wir ein Problem? Die Kontroversen um den VR-Film "ROCKETMAN 360" von Milo Simulov

Houston, haben wir ein Problem? Die Kontroversen um den VR-Film „ROCKETMAN 360“ von Milo Simulov

[1] And I think it’s gonna be a long, long time…   ROCKETMAN 360 ist bei weitem kein perfekter Film. Kritik zu üben ist leicht: fehlendes handwerkliches Geschick, Bildfehler en masse, eine cheesy Story, abstinente schauspielerische Leistung und dennoch berührt er mich. Muss es denn immer Hochglanz Kunstkino sein? Haben empfundene Emotionen nicht auch einen ganz... Weiterlesen