Eine Plattform für Filmkritik. Wir sind im Kino gewesen – und schreiben über das, was uns begeistert, bewegt oder gestört hat. Gegründet wurde der Blog 2014 auf dem LICHTER Filmfest im Rahmen eines hFMA-Workshops. Betrieben wird er von Studierenden aus der Rhein-Main Region.

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Geld stinkt doch! Konsumterroristin - "Soldate Jeannette" von Daniel Hoesl

Geld stinkt doch! Konsumterroristin – „Soldate Jeannette“ von Daniel Hoesl

Fanni (Johanna Orsini-Rosenberg) kauft in Luxusboutiquen, wohnt in einer geräumigen, chic möblierten Altbauwohnung, tätigt Insidergeschäfte für ihre ebenso wohlhabenden Bekannten, plant Flugreisen und verbringt ihre Tage zwischen Fitnessstudio und Wellnesstempel. Fanni trägt Perlenkette und LouisVuitton-Täschchen, Burberry-Mantel und eine stoische Gelassenheit zur Schau. Fanni spricht blasiertes Schönbrunner Deutsch und selten die Wahrheit. Fanni ist pleite –... Weiterlesen
"ICH HASSE KUNST, DIE SICH ZU ERNST NIMMT" - Interview mit Regisseur Telémachos Alexiou (QUEEN ANTIGONE)

„ICH HASSE KUNST, DIE SICH ZU ERNST NIMMT“ – Interview mit Regisseur Telémachos Alexiou (QUEEN ANTIGONE)

Antigone ist oft Schullektüre an unseren Gymnasien. Welche Stärke und Schönheit Sophokles’ Text entfaltet, ist mir aber erst durch Athena Mathious Rezitationen im Film wieder bewusst geworden. Welche Bedeutung hat das Stück für Sie, dass Sie es als Gerüst für Ihren Film gewählt haben? Das Stück bietet mit seinem wunderschönen Text eine perfekte Allegorie für... Weiterlesen
Körperzeit, Blickraum: Denkmäler verbannten Erinnerns - "TRISTIA. EINE SCHWARZMEER-ODYSSEE"  von Stanislaw Mucha #1

Körperzeit, Blickraum: Denkmäler verbannten Erinnerns – „TRISTIA. EINE SCHWARZMEER-ODYSSEE“ von Stanislaw Mucha #1

Worte europäischer Vergangenheit im Mund, zeigt Stanislaw Muchas Film Szenen aus deren Nachgeschichte. Zwei große Heimwehlieder der antiken Hochliteratur führt er im Titel und beide handeln sie vom Verlust der Heimat, vom Verlorengehen in der Fremde, vom Exil – von Europa. Das eine ein Heldenepos, das andere eine Sammlung von Klageliedern, das eine erzählt von... Weiterlesen
Nichts ungeheurer als der Mensch - "Queen Antigone" von Telémachos Alexiou

Nichts ungeheurer als der Mensch – „Queen Antigone“ von Telémachos Alexiou

Auf dem Höhepunkt der griechischen Finanz- und Gesellschaftskrise zeigt Queen Antigone von Telémachos Alexiou, dass tragisches Schicksal kein Monopol antiker Tragödien ist. Sie hat keinen Namen, und die ersten Szenen des Films lang auch kein Gesicht. Das erste, in das der Zuschauer frontal blickt, gehört ihrem Vater. Leblos liegt er da, seit Jahren schon im... Weiterlesen